Fenster 17
„Das
ist doch klar”, sagte der Fuchs, „der Gänsebraten! Was wäre Weihnachten ohne
Gänsebraten?”
Der Eisbär widersprach: „Schnee muss sein, viel Schnee!
Weiße Weihnachten, das ist es!”
Das Reh aber sagte: „Der Tannenbaum ist es! Ohne
Tannenbaum gibt es kein ordentliches Weihnachten.”
„Aber nicht mit so vielen Kerzen”, heulte die Eule,
„schummerig und gemütlich muss es sein. Die Weihnachtsstimmung ist die
Hauptsache!”
„Und ein neues Kleid? Wenn ich kein neues Kleid kriege,
ist Weihnachten nichts”, rief der Pfau.
Und die Elster krächzte dazu: „Jawohl, und Schmuck, viel
Schmuck. Ein Ring, ein Armband, eine Brosche, eine Kette, ein Diamant. Dann ist
Weihnachten!”
„Und der Stollen? Und die Kekse?”, brummte der Bär. „Das
ist doch die Hauptsache und die anderen schönen süßen Honigsachen. Ohne das
verzichte ich auf Weihnachten!”
„Und wo bleibt die Familie?“ quakte die Ente. Erst wenn
ich alle Lieben um mich versammelt habe, ist für mich Weihnachten!“
„Nein“; unterbrach der Dachs: „Macht’s wie ich: Pennen,
pennen, pennen. Das ist das einzig Wahre. Weihnachten heißt für mich, mal
richtig ausschlafen!”
„Und saufen”, dröhnte der Ochse, „mal richtig saufen und
dann schlafen, schlafen.”
Aber dann schrie er plötzlich: „Au!” Der Esel hatte ihm einen kräftigen Huftritt
verpasst: „Du Ochse, denkst du denn gar nicht an das Kind?” Da senkte der Ochse
beschämt den Kopf und sagte: „Das Kind, ja das Kind, das war doch die
Hauptsache.” Nach einer Weile fragte er den Esel: „Du, Esel, wissen das die
Menschen eigentlich?”