Fenster 13
3. Advent
Eine dritte Kerze taucht auf.
Der Elch hat eine besonders gute Verbindung zwischen Augen und Ohren. Das wissen
nur ganz wenige. Aber als vor ihm die dritte Kerze auftaucht, kann er deren
Geschichte förmlich hören:
Es war einmal ein König. Er hatte zwei Söhne und musste nun bestimmen, wer von
ihnen seinen Thron übernehmen sollte.
Um zu entscheiden, wer von den beiden dafür geeignet war,
gab er jedem fünf Silberstücke und sagte: "Eure Aufgabe ist es, die Halle
unseres Schlosses zu füllen. Wer von euch das Meiste für das Geld, das ich Euch
gegeben habe bekommt, soll mein Nachfolger werden. Ihr habt bis heute Abend
Zeit."
Der erste Sohn kam an einem Reisfeld vorbei, wo die Ernte
gerade mitten im Gang war. Er entschied, dass sich die Halle sehr gut mit
Reisstroh füllen ließe und verhandelte mit den Reisbauern, um für sein Geld
ausreichend Reisstroh zu bekommen. Er konnte so viel Stroh kaufen, dass er damit
die Halle bis unter das Dach füllen konnte. Da war er recht stolz auf sein Werk
und ging zu seinem Vater.
"Ich habe die Halle bis unter das Dach mit Reisstroh
gefüllt und damit die Aufgabe erfüllt. Du brauchst nicht mehr auf meinen Bruder
zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger." sagte er.
"Noch ist der Abend nicht gekommen." sagte der Vater.
Als es bereits dunkel war, kam der andere Sohn und
befahl, all das Reisstroh wieder entfernen zu lassen. Er nahm eine Kerze und
zündete sie in der Mitte der großen, dunklen Halle an. Der Schein der Kerze
erfüllte die ganze Halle mit Licht.
Da sprach der Vater: "Du sollst mein Nachfolger sein, denn du hast diese Halle
mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen."